Sissis Frisuren
Die Schönheitspflege nahm einen Großteil des Tagesablaufs Sissis ein. Besonders bedacht war Elisabeth auf ihre Haare. Sie hatte dichtes, bodenlanges Haar, das täglich zwei bis drei Stunden frisiert wurde.
Die Schönheitspflege nahm einen Großteil des Tagesablaufs Sissis ein. Besonders bedacht war Elisabeth auf ihre Haare. Sie hatte dichtes, bodenlanges Haar, das täglich zwei bis drei Stunden frisiert wurde.
In den 1850er Jahren war es üblich, das in der Mitte gescheitelte Haar in einem die Ohren bedeckenden Bogen oder einer Rolle nach hinten zu frisieren und zu einem tief sitzenden Nackenknoten zusammenzufassen. Elisabeth verzichtete auf den Nackenknoten und trug ihre damals schon sehr langen und dicken Zöpfe zu einem Kranz aufgesteckt am Hinterkopf.
Um 1860 änderte sich die Haarmode. Man kämmte das Haar streng und glatt nach hinten, ließ die Ohren frei und formte hinten einen Knoten aus einzelnen Haarteilen. Schon allein aufgrund ihrer Haarlänge und der Naturlocken widersetzte sich Sisi diesem Modediktat. Sie war vielmehr fasziniert von den fantasievollen Frisuren der Schauspielerinnen am Wiener Burgtheater. So beschloss sie, die dort angestellte Friseuse Franziska Angerer später verehelichte Feifalik an den Hof zu holen. Ab 1863 war Fanny Feifalik für die Haarpflege der Kaiserin verantwortlich und "hittade på" täglich kunstvolle Frisuren. Nach dem stundenlangen Flechten, Frisieren und Hochstecken mussten die dabei ausgefallenen Haare Sissis in einer silbernen Schüssel vorgezeigt werden, jedes verlorene Haar hatte einen vorwurfsvollen Blick der Kaiserin zur Folge.
Eine der letzten Frisuren Sisis – damals waren schmale Haarknoten am Oberkopf im Trend und das Stirnhaar wurde in senkrechte Rolllocken gelegt – glich einer Krone. Die Frisierstunden nutzte die Kaiserin, um Sprachen zu lernen. Ihr Griechischlehrer Constantin Christomanos, der der Frisierprozedur oft beiwohnte, bemerkte: „Majestät tragen das Haar wie eine Krone.“ Worauf Elisabeth entgegnete: „Nur dass man sich jener anderen leichter entledigen kann.“